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Lerngelegenheiten für Kinder bis 4

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65 Kurzfilme über frühkindliches Lernen im Alltag

4. Lebensjahr (und älter)

Lerngelegenheiten 2014 (6 Themen)

Kinder unter sich

Drinnen

## Rollenspiel

Seit einiger Zeit gehören die Puppen zum täglichen Spiel von Tim und Nils. Tim plant einen Spaziergang mit seiner Anja und überlegt sich mit viel Einfühlungsvermögen, was er ihr anziehen muss, damit sie nicht friert. Die Puppe von Nils dagegen wird von einer Magendarm-Grippe geplagt. Beides Themen, mit welchen die Jungen sich offenbar auskennen. Das Rollenspiel verrät oftmals viel darüber, wie Kinder den Alltag erleben oder was sie gerade beschäftigt. Nils beispielsweise hatte vor kurzem selbst eine heftige Magendarm-Grippe. Diese Erfahrung verarbeitet er nun im Rollenspiel.

Indem sie eine Rolle wählen können, lernen Kinder im Rollenspiel auch, sich in andere einzufühlen und die Sichtweise zu verändern. Tim und Nils schlüpfen in die Rollen fürsorglicher Erwachsener und stellen Überlegungen an, die sie von ihren Eltern oder anderen Betreuungspersonen kennen: Was zieht man dem Baby am besten an, damit es draussen nicht friert? Ist das andere Baby eventuell auch krank? Sie übernehmen Verantwortung für ihre Anjas. Eigene Ideen und Gedanken müssen in Worte gefasst und dem Gegenüber mitgeteilt werden. So üben Kinder im Rollenspiel, sich auszudrücken und ihrerseits zu verstehen, was andere ihnen mitteilen möchten. Aber nicht nur die sprachlichen und sozialen Kompetenzen werden gestärkt. Ganz nebenbei trainiert Tim beim Anziehen der Puppenkleider auch seine feinmotorische Geschicklichkeit. So bietet das Rollenspiel unzählige Möglichkeiten, Verschiedenes zu lernen und zu üben.

> Mehr dazu im Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz: Das Fundament: Beziehungen und gemeinschaftliches Lernen (S. 28 ff.); Leitprinzip 3: Zugehörigkeit und Partizipation: Jedes Kind möchte sich willkommen fühlen und sich ab Geburt beteiligen (S. 40 f.).

## Anregungsreiche Lernumgebung

Um mit ihren Anjas einen Spaziergang unternehmen zu können, benötigen Nils und Tim nebst den Puppen auch Puppenkleider und Kinderwagen. All diese Utensilien – und noch einige mehr – stehen den Kindern im Gruppenraum zur Verfügung. Er ist so gestaltet, dass er ihnen viele Anregungen für eigene Ideen und Spiele bietet. Beim Einrichten des Rollenspielbereichs hat sich die Spielgruppenleiterin überlegt, was die Kinder im Alltag beschäftigt und was sie brauchen könnten, um Erlebtes spielerisch nachzuvollziehen und abzuändern. Dabei gilt es immer auch, die aktuellen Interessen der Kinder zu berücksichtigen. Nils bekommt bald ein Geschwister und das Thema „Baby“ ist bei ihm deshalb sehr präsent. Auch Tim begeistert sich zurzeit für das Spiel mit Puppen. Zalán, der im Hintergrund in der Spielküche hantiert, hilft seiner Mutter viel beim Kochen und kann sein Wissen nun im Spiel umsetzen. Wer weiss, vielleicht sind bald andere Themen, wie etwa Baustelle, Polizei, Zirkus, Pferde, Zauberer oder Indianer, bei den Kindern aktuell. Dann gilt es, den Rollenspielbereich umzugestalten und neue, passende Utensilien fürs Spiel bereitzustellen.

Um sich in ein Spiel vertiefen zu können, benötigen die Kinder aber nicht nur die passenden Materialien und eine Umgebung, die an ihre Erfahrungen anknüpft, sondern auch genügend Zeit und Raum, um eigenaktiv und konzentriert ihren Interessen und Ideen nachzugehen. Vor allem im selbstgewähltem Spiel (Freispiel) erleben Kinder vielfältige Erfahrungs- und Lernfelder. In dieser Zeit können sie frei wählen, wo, womit und mit wem sie spielen wollen. Die beiden Freunde Tim und Nils mögen sich als Spielpartner und nutzen das Freispiel, um sich ganz in ihr selbstgewähltes Rollenspiel zu vertiefen. Die Spielgruppenleiterin ist in der Nähe. Sie beobachtet das Geschehen und kann Hilfestellung geben, wenn es diese braucht. Ihre Kernaufgabe besteht darin, eine gesunde Balance zwischen Anregung und Unterstützung der Eigeninitiative des Kindes sowie zwischen Hilfestellung und Zurückhaltung in ihrem pädagogischen Handeln zu gewährleisten.

> Mehr dazu im Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz: Das Fundament: Lernen und Entwicklung (S. 26 ff.); Pädagogisches Handeln: Bildungsprozesse anregen und Lernumgebung gestalten (S. 52 ff.).

## Role play

Tim and Nils have been using dolls in their daily play for some time now. Tim is planning a walk with his doll named “Anja”, and with a lot of empathy he is considering how he should dress her so that she does not get cold. Nils‘ doll is suffering from a stomach bug. These are two issues with which the boys seems to be very familiar. Role play often reveals how children experience everyday life and their current concerns. For instance, Nils himself was quite ill recently with gastroenteritis. He is now processing that experience in his role play.

When children are allowed to choose a role, they also learn to empathize with others and change their way of looking at things in their play. Tim and Nils take the part of caring adults and consider things that they are familiar with from their parents and other caregivers: how should I dress the baby so that she does not get cold outdoors? Is the other baby ill, too? They take responsibility for their “Anjas”. They have to put their thoughts into words and communicate them to others. In role play they learn to express themselves and to listen and understand what others are trying to tell them. But role play reinforces more than their language and social skills; when dressing his doll Tim is also developing his fine motor skills at the same time. Role play provides countless opportunities to learn and practice.

> For more information, see Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz: Das Fundament: Beziehungen und gemeinschaftliches Lernen (S. 28 ff.); Leitprinzip 3: Zugehörigkeit und Partizipation: Jedes Kind möchte sich willkommen fühlen und sich ab Geburt beteiligen (S. 40 f.).

## Stimulating learning environment

To take their “Anjas” for a walk, Tim and Nils also need doll clothes and baby carriages. All of these things and more are supplied in the play area at the play group. The play area is set up to invite and inspire creative and imaginative play. The play group teacher has thought about the children’s concerns in daily life and what props they could use to re-enact and revise their experiences. The types of materials supplied should always take the children’s current interests into consideration. Nils will soon have a new sibling, and the “baby” topic is very much on his mind. Tim, too, enjoys playing with dolls at the moment. Zalán, who is playing in the background in the kitchen area, helps his mother at home with the cooking and can apply his knowledge in his play. Who knows, the children might soon be interested in other topics, such as building sites, police, circus, horses, or Indians. Then it will be time to “reset the stage” in the role play area by providing new and appropriate materials and props.

To become deeply absorbed in play, however, children need more than the proper materials and an environment that relates to their experiences. They also need ample time and space to pursue their interests and ideas on their own initiative and with concentration. It is mainly in self-chosen (unstructured), free play that children encounter a variety of experiences and learning areas. In free play, children make their own choice of where, with what, and with whom they want to play. The two friends Tim and Nils enjoy playing together and use free play to engage deeply in role play of their own choosing. The play group teacher is nearby. She observes what is happening and can provide help if needed. Her main task is to ensure a healthy balance between stimulation/support of the children’s own initiative and between helping /stepping back in her role as educator.

> For more information, see Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz: Das Fundament: Lernen und Entwicklung (S. 26 ff.); Pädagogisches Handeln: Bildungsprozesse anregen und Lernumgebungen gestalten (S. 52 ff.).

## Jeu de rôles

Depuis quelque temps, Tim et Nils jouent quotidiennement à la poupée. Tim veut sortir se promener avec son Anja et il se demande, en faisant preuve d’une grande empathie, ce qu’il doit lui mettre sur le dos, pour qu’elle n’ait pas froid. La poupée de Nils, en revanche, a une grippe intestinale. Ces deux sujets, les deux garçons les connaissent visiblement bien. Le jeu de rôles en dit souvent long sur la manière dont les enfants vivent le quotidien ou ce qui les préoccupe. Nils a par exemple eu, il y a peu, une violente grippe intestinale. Il travaille maintenant sur cette expérience dans le jeu de rôles.

Dans le jeu de rôles, les enfants peuvent choisir leur rôle, ce qui leur permet d’apprendre aussi à se mettre à la place des autres et à adopter un nouveau point de vue. Tim et Nils se glissent dans le rôle de parents qui prennent soin de leurs enfants, ils ont des réflexions qu’ils connaissent pour les avoir entendues de leurs parents ou des personnes qui s’occupent d’eux: comment habiller un bébé pour qu’il n’ait pas froid dehors? L’autre bébé est-il éventuellement malade? Ils assument des responsabilités pour leurs Anja. Chacun exprime ses idées et ses pensées dans des mots pour les communiquer à l’autre. Les enfants s’exercent ainsi dans le jeu de rôles à s’exprimer et à comprendre ce que les autres souhaitent leur dire. Mais il n’y a pas que les compétences linguistiques et sociales qui sont renforcées. En passant, Tim exerce aussi sa motricité fine lorsqu’il fait enfiler des vêtements à sa poupée. Le jeu de rôles offre donc d’innombrables possibilités d’apprendre des choses différentes et de s’exercer.

> Pour en savoir plus, veuillez vous reporter au Cadre d’orientation pour la formation, l’accueil et l’éducation de la petite enfance en Suisse: Principes fondamentaux: Relations et vie en communauté (p. 28 ss.); 3e ligne directrice: Attachement et participation: dès sa naissance, chaque enfant a besoin de se sentir accepté et de s’impliquer (p. 40 s.).

## Un environnement d’apprentissage plein de stimulations

Pour pouvoir partir en promenade avec leurs Anja, Nils et Tim ont besoin de vêtements pour habiller les poupées et d’une poussette. Tous ces accessoires, ainsi que beaucoup d’autres, sont à leur disposition dans la salle de jeu. Cette salle est aménagée de manière à leur donner de nombreuses incitations pour élaborer leurs propres idées de jeux. Pour préparer l’emplacement pour le jeu de rôles, la responsable du groupe de jeu a réfléchi à ce qui préoccupe les enfants au quotidien et à ce dont ils peuvent avoir besoin pour reproduire et modifier dans le jeu ce qu’ils ont vécu. Il s’agit dans tous les cas de tenir compte de leurs centres d’intérêt. Nils va bientôt avoir un petit frère ou une petite sœur et le sujet du bébé est donc tout spécialement présent chez lui. Tim s’enthousiasme également pour le jeu avec les poupées. Zalán, qui est occupé à l’arrière-plan, dans la cuisine de l’espace de jeu, aide beaucoup sa mère à cuisiner et peut maintenant appliquer ses connaissances en la matière dans le jeu. Qui sait, peut-être d’autres sujets, comme un chantier, la police, le cirque, un cheval, un magicien ou un indien, seront bientôt au centre de leur attention. Il faudra alors modifier l’espace prévu pour le jeu de rôles, et y mettre les accessoires dont les enfants auront besoin pour leurs nouveaux jeux.

Pour pouvoir s’absorber dans un jeu, l’enfant n’a pas seulement besoin des accessoires et d’un environnement adaptés et qui «parlent» à ses expériences, il lui faut également suffisamment de temps et d’espace pour s’adonner de manière active et concentrée à ses idées et à ses passions. C’est surtout dans le cadre d’un jeu librement choisi que les enfants font l’expérience de toute une série de champs d’expériences et d’apprentissage. Il peut choisir librement où, avec quoi et avec qui il veut jouer. Tim et Nils sont deux amis qui s’apprécient mutuellement comme partenaire de jeu. Ils utilisent ici toute la marge de liberté de cette situation ludique pour s’absorber dans un jeu de rôles qu’ils ont eux-mêmes choisi. La responsable du groupe de jeu est à proximité. Elle observe ce qui se passe et peut apporter de l’aide si nécessaire. Sa tâche principale est d’assurer dans sa pratique pédagogique un équilibre sain entre l’incitation et le soutien à l’initiative propre de l’enfant, de même qu’entre une intervention pour aider et une attitude de réserve.

> Pour en savoir plus, veuillez vous reporter au Cadre d’orientation pour la formation, l’accueil et l’éducation de la petite enfance en Suisse: Principes fondamentaux: Apprentissage et développement (p. 26 ss.); Actions pédagogiques: Stimuler les processus d’apprentissage et structurer l’environnement d’apprentissage (p. 52 ss.).

## Gioco di ruolo

Da qualche tempo le bambole fanno parte del gioco quotidiano di Tim e di Nils. Tim si chiede con molta empatia quali vestiti metterle affinchè non abbia freddo. La bambola di Nils soffre di un disturbo di stomaco dovuto all’influenza. In ambedue i casi si tratta di temi che i due bambini conoscono molto bene. Il gioco di ruolo è rivelatore di come i bambini vivono la quotidianità o di cosa li preoccupa. Ad esempio Nils ha avuto di recente disturbi allo stomaco derivati dall’influenza. Rielabora questa esperienza nel gioco di ruolo.

Dal momento che i bambini hanno l’opportunità di poter scegliere il ruolo, si presenta loro l’occasione di mettersi nei panni degli altri e di cambiare il punto di vista. Tim e Nils entrano nel ruolo di adulti premurosi e mettono in atto riflessioni che trovano origine nell’osservazione dei loro genitori o di altre persone di riferimento: come vestiamo il bébé affinchè non abbia freddo quando sarà all’esterno? E’ possibile che l’altro bébé sia malato? In altre parole, si prendono a carico la responsabilità della loro Anija. Le proprie idee devono essere manifestate ed espresse con le parole. E’ in questo modo che nel corso del gioco di ruolo i bambini imparano a esprimersi e a capire ciò che intendono comunicare gli altri. Ma non solo le competenze linguistiche e sociali vengono rafforzate. In modo del tutto complementare, Tim esecita la motricità fine quando si trova a dover vestire le bambole. E’ in questo modo che il gioco di ruolo permette di imparare e di esercitare cose molto diverse tra loro.

> Per saperne di più vedi il Quadro d’orientamento per la formazione, l’educazione e l’accoglienza della prima infanzia in Svizzera: Fondamento: Relazioni e apprendimento sociale (p. 28 s.); Principio guida 3: Appartenenza e partecipazione: sin dalla nascita ogni bambino desidera sentirsi accettato e coinvolto (p. 40 s.).

## Ambiente di apprendimento stimolante

Per poter fare la passeggiata con Anja, Nils e Tim hanno bisogno, oltre alle bambole, i vestiti per bambole e il passeggino. Tutti questi aggeggi – e altri ancora – sono disponibili nella saletta per i gruppi. La saletta è concepita in modo tale da stimolare i bambini a produrre nuove idee e nuovi giochi. Preparando l’ambito del gioco di ruolo, la responabile del gruppo ludico si è posta l’interrogativo di quale possa essere l’oggetto di preoccupazione dei bambini nella vita di tutti i giorni, e di cosa potrebbero aver bisogno per capire, per rielaborare e per modificare il vissuto. In tale ordine di dee occorre prendere in considerazione gli interessi attuali dei bambini. Presto nella famiglia di Nils nascerà una sorellina e perciò la tematica del “bébé” è molto presente. Al momento, anche Tim, si entusiasma quando gioca con le bambole. Zalàn, che si muove sullo sfondo della cucina giocattolo, aiuta molto sua madre quando cucina, ed è ora in grado di mettere in pratica le sue conoscenze nel gioco. Chi lo sà, forse presto, si affacceranno altre tematiche, come il cantiere, la polizia, il circo, i cavalli, il mago, oppure gli indiani. Quando sarà così, si tratterà di adattare l’ambiente ludico inserendo nuovi oggetti per i giochi di ruolo.

Per poter entrare, a pieno titolo, nel gioco, i bambini non hanno bisogno solo di oggetti e di un ambiente che sappia suggerire il contatto con le loro esperienze, ma anche di un spazio e di un tempo sufficienti per poter dare seguito ai loro interessi e alle loro idee. Soprattutto quando si tratta del gioco da loro scelto (gioco libero) i bambini vivono molteplici esperienze e occasioni di apprendimento. In quei momenti possono scegliere liberamente dove, con cosa, e con chi hanno l’intenzione di giocare. I due amici, Tim e Nils, apprezzano lo stare insieme nel gioco, e ne approfittano per immergersi totalmente nel gioco di ruolo da loro scelto. La responsabile del gruppo ludico si trova nelle vicinanze e osserva ciò che capita e, in caso di necessità, può intervenire per aiutarli. Il principale compito della responsabile è quello di garantire un giusto equilibrio tra iniziative autonome del bambino e presentazione di stimoli e di incoraggiamenti, lo stesso dicasi per quanto attiene l’aspetto pedagogico tra interventi di aiuto e rinuncia a questi ultimi.

> Per saperne di più vedi il Quadro d’orientamento per la formazione, l’educazione e l’accoglienza della prima infanzia in Svizzera: Fondamento: Apprendimento e sviluppo (p. 26 s.); Attività pedagogiche: Favorire i processi di formazione e strutturare gli ambienti dell’apprendimento (p. 52 ss.).