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ዕድል ምምሃር 2014 (6 ኣርእስትታት)

ህጻናት ምስ ነንሕድሕዶም

ኣብ ውሽጢ

## „Hundert Sprachen“ der Kinder

Pia reicht die kleine Holzleiter in die Richtung von Enzo und dieser nimmt sie. Daraufhin bewegt Pia ihre Arme nach oben und unten, lässt ihre Lippen vibrieren, erhöht ihre Stimmlage, richtet ihren Körper auf und greift mit ihren Händen nach Enzo. Das kleine Mädchen nutzt hier viele Ausdrucksformen, um sich mitzuteilen. Was in ihr vorgeht, kann nur vermutet werden. Doch es sieht deutlich danach aus, dass sie nicht zufrieden damit war, dass Enzo die Leiter an sich genommen hat. Enzo bleibt dagegen entspannt und lässt sich von seinen Erkundungen nicht abbringen. Ausserdem scheint die Leiter für ihn gar nicht so wichtig zu sein, schnell lässt er sie wieder neben sich liegen. Jetzt hat Pia etwas Neues entdeckt. Ein Nuggi liegt vor ihr, den sie nun genauer betrachten möchte. Doch auch Enzo hat daran Interesse. Sogleich nimmt er ihn und steckt ihn in seinen Mund. Pia dagegen lässt sich so schnell nicht von ihrer Neugierde abbringen. Sie nimmt den Nuggi einfach direkt aus Enzos Mund. Auch jetzt reagiert Enzo sofort und holt ihn sich zurück, sodass Pia mit leeren Händen dasitzt. Sie zieht sich zurück, äussert Laute, schwenkt noch einmal die Arme hinauf und hinunter, wendet sich wieder der Holzleiter zu, wirft einen Blick in die Umgebung und krabbelt davon.

Was hier in wenigen Sekunden passiert, kann als ein intensives Gespräch zwischen den beiden Kleinkindern bezeichnet werden – auch wenn es nicht zu direkter sprachlicher Kommunikation kommt. Anhand von Bewegungen mit den Armen und Händen, mit der Haltung des Körpers, mit Gesichtsausdrücken und Lauten sowie mit Gesten, wie z.B. dem Wegnehmen oder Verteidigen von Gegenständen, teilen sich die beiden gegenseitig mit, was ihr Interesse geweckt hat, was sie in diesem Moment möchten und was nicht. Auf diese Art und Weise nutzen junge Kinder all ihre Möglichkeiten, um sich auszudrücken und mitzuteilen. Die Rolle der Erwachsenen ist dabei erstens, solche Situationen zu ermöglichen, und zweitens, die vielseitigen Ausdrucksformen bei Kindern wahrzunehmen, ihnen Beachtung zu schenken und angemessen darauf zu reagieren.

> Mehr dazu im Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz: Leitprinzip 2: Kommunikation: Ein vielfältiges Bild von sich und der Welt erwerben Kinder durch den Austausch mit anderen (S. 37 ff.).

## Im Austausch mit anderen ein Ich-Bewusstsein entwickeln

Pia und Enzo zeigen hier deutlich, was sie wollen und was sie nicht wollen. Pia ist aufgebracht, dass Enzo ihr die Holzleiter, die sie so interessiert, aus der Hand genommen hat. Enzo verteidigt seinen Nuggi. Anhand solcher Begegnungen lernen die beiden Kinder Schritt für Schritt, zwischen sich und anderen zu unterscheiden, sich in andere einzufühlen und später, sich in andere hineinzudenken. So erwerben sie mit der Zeit im nonverbalen, vorverbalen und später im verbalen Austausch ein Ich-Bewusstsein sowie nach und nach eine Vorstellung darüber, was in anderen vorgehen könnte. Diese Entwicklungsschritte sind die Grundlagen für Einfühlungsvermögen, empathisches Verhalten, Rücksichtnahme und Durchsetzungsvermögen. Auch erste Anzeichen von Konfliktfähigkeit sind zu erkennen. Im beobachteten Beispiel vertreten beide Kinder ihr eigenes Interesse (Leiter bzw. Nuggi), während das jeweils andere nachgibt. Es braucht aber noch viele solcher Auseinandersetzungen, bis die Kinder in der Lage sind, ihre eigenen Anliegen zu vertreten, ohne dem anderen Schaden zuzufügen, und gemeinsam Kompromisse auszuhandeln. Es braucht unzählige alltägliche Erfahrungen, um beides zu lernen: nachzugeben und sich durchzusetzen. Sie sind die Grundlage dafür, dass Kinder das Prinzip von Geben und Nehmen verstehen und später ihre „Spielregeln“ untereinander aushandeln lernen.

> Mehr dazu im Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz: Leitprinzip 2: Kommunikation: Ein vielfältiges Bild von sich und der Welt erwerben Kinder durch den Austausch mit anderen (S. 37 ff.).

## The hundred languages of childhood

Pia holds out the little wooden ladder towards Enzo, and Enzo takes it. At that, Pia flaps her arms up and down, “blows raspberries” with her lips, gets louder, sits up straight and reaches her hands towards Enzo. Here the little girl is using many forms of expression to communicate. We do not know what she is thinking, but it seems clear that she is not happy about Enzo taking the ladder. Enzo remains unruffled, however, and does not allow himself to be diverted from his explorations. And the ladder does not appear to be very important to him, for he quickly drops it. Pia has now discovered something new. She finds a pacifier that she would like to investigate more closely. But Enzo is interested in it, too. He immediately takes it from Pia and sticks it in his mouth. Pia will not be dissuaded from satisfying her curiosity, however. She simply takes the pacifier from Enzo’s mouth. Once again, Enzo reacts immediately and takes its back, leaving Pia sitting there empty-handed. She retreats, makes sounds, flaps her arms up and down again, turns her attention to the wooden ladder again, looks around her and then crawls away.

What has taken place in these few seconds is an intensive conversation between the two young children, even though there is no direct verbal communication. The children tell each other what they are interested in and what they want at the moment and what not by moving their arms and hands, by their facial expressions and sounds, and by gestures, such as taking or defending objects. In this way children use all means at their disposal to express themselves and communicate. The role of the adult is, first, to make these situations possible and, second, to notice, pay attention to, and respond appropriately to these many different forms of communication.

> For more information, see Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz: Leitprinzip 2: Kommunikation: Ein vielfältiges Bild von sich und der Welt erwerben Kinder durch den Austausch mit anderen (S. 37 ff.).

## Developing self-awareness through exchanges with others

Pia and Enzo clearly show what they want and what they do not want. Pia is upset when Enzo takes the wooden ladder that she is interested in out of her hand. Enzo defends his pacifier. In these encounters, the two children learn step by step to differentiate between themselves and others, empathizewith others and, later, to understand them. In these nonverbal and, later, verbal exchanges, they acquire self-awareness and gradually an idea of what may be going on in the minds of others. These developmental steps are the basis of a capacity for empathy, empathetic behavior, consideration and the ability to be assertive. Here we also see the first signs of the ability to handle conflict. In the example shown, each child champions his or her own interest (ladder, pacifier), and the other child gives in to them. Lots of these altercations are needed before children become able to defend their own concerns without hurting others and become able to negotiate compromises with one another. They need innumerable everyday experiences to learn these two things: giving in and being assertive. These form the basis of understanding the principle of give and take and, later, of learning to negotiate the “rules of the game” with one another.

> For more information, see Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz: Leitprinzip 2: Kommunikation: Ein vielfältiges Bild von sich und der Welt erwerben Kinder durch den Austausch mit anderen (S. 37 ff.).

## Les «mille et une langues» des enfants

Pia tend la petite échelle de bois en direction d’Enzo et celui-ci la saisit. Pia fait des mouvements de haut en bas avec ses bras, fait vibrer ses lèvres, monte d’un ton, se redresse et tend ses mains vers Enzo. La petite fille recourt ici à de nombreuses formes d’expression. On ne peut que deviner ce qui se passe en elle. Mais elle n’a manifestement pas l’air d’apprécier qu’Enzo ait pris l’échelle. Enzo, quant à lui, reste détendu et ne se laisse pas distraire de ses explorations. De plus, il ne semble pas accorder une grande importance à l’échelle, et il la pose rapidement près de lui. Et voilà que Pia a découvert quelque chose. Il y a une tétine près d’elle, et elle aimerait la voir de plus près. Mais la tétine intéresse aussi Enzo. Il la saisit aussitôt et la met dans sa bouche. Mais Pia ne se laisse pas si facilement détourner de l’objet de sa curiosité. Elle prend carrément la tétine de la bouche d’Enzo. Celui-ci réagit alors immédiatement et la reprend, si bien que Pia se retrouve bredouille. Elle se retire, grommèle, balance ses bras vers le haut puis vers le bas, se dirige de nouveau vers l’échelle de bois, jette un regard alentours et s’éloigne en rampant.

Ce qui s’est passé ici en quelques secondes peut être décrit comme un dialogue intense entre les deux enfants – même s’ils ne recourent pas à la communication verbale. Des mouvements des bras et des mains, la position du corps, l’expression du visage et les sons et les gestes, comme par exemple le fait de prendre ou de défendre des objets, sont autant de moyens pour eux de s’informer mutuellement sur ce qui a éveillé leur intérêt et sur ce qu’ils désirent actuellement. Les jeunes enfants utilisent ainsi toutes leurs possibilités pour s’exprimer et communiquer. Le rôle des adultes est à cet égard d’abord de rendre possible ces situations, et ensuite de prendre conscience de ces diverses formes d’expression, d’y prêter attention et d’y réagir de manière appropriée.

> Pour en savoir plus, veuillez vous reporter au Cadre d’orientation pour la formation, l’accueil et l’éducation de la petite enfance en Suisse: 2e ligne directrice: Communication: les enfants acquièrent une représentation diversifiée d’eux-mêmes et du monde grâce à leurs interactions (p. 37 ss.).

## Développer une conscience de soi dans l’échange avec les autres

Pia et Enzo montrent ici clairement ce qu’ils veulent et ce qu’ils ne veulent pas. Pia est furieuse qu’Enzo lui ait pris l’échelle de bois qui l’intéresse tant. Enzo défend sa lolette. Dans ce type de rencontre, l’enfant apprend progressivement à faire la différence entre lui-même et les autres, à se mettre à la place des autres, d’abord par le sentiment, et plus tard par la réflexion. Ils développent ainsi avec le temps, dans l’échange d’abord non verbal, puis préverbal, et enfin verbal, une conscience d’eux-mêmes ainsi que, progressivement, la représentation de ce qui peut se passer dans la tête des autres. Ces étapes de développement sont les fondements de la capacité d’identification, du comportement empathique, des égards vis-à-vis des autres et de l’aptitude à s’imposer. Des premiers signes d’une aptitude à affronter le conflit sont également reconnaissables. Dans l’exemple observé, chacun des enfants défend ses intérêts (échelle et lolette) alors que l’autre cède. Mais il leur faudra encore de nombreuses confrontations similaires pour pouvoir défendre leurs propres intérêts sans nuire à l’autre, en négociant ensemble un compromis. De nombreuses expériences quotidiennes sont nécessaires pour apprendre à la fois à céder et à s’imposer. Elles constituent la base pour que les enfants comprennent le principe de «donner» et de «prendre», et apprennent plus tard à négocier ensemble leurs «règles du jeu».

> Pour en savoir plus, veuillez vous reporter au Cadre d’orientation pour la formation, l’accueil et l’éducation de la petite enfance en Suisse: 2e ligne directrice: Communication: les enfants acquièrent une représentation diversifiée d’eux-mêmes et du monde grâce à leurs interactions (p. 37 ss.).

## I “cento linguaggi” dei bambini

Pia porge la piccola scaletta di legno in direzione di Enzo e lui la prende. In seguito, Pia, muove le braccia su e giù, fa vibrare le labbra, alza la voce, sposta il suo corpo e tenta di afferrare Enzo con le mani. La bambina usa molte modalità espressive per comunicare. Quello che le succede, lo si può solo supporre. Si vede chiaramente che non è soddisfatta del fatto che Enzo le abbia preso la scaletta. Per contro, Enzo resta rilassato e non si lascia distogliere dalle sue esplorazioni. Inoltre, sembra che per lui la scaletta non sia così importante e viene quindi messa da parte e dimenticata velocemente. Ora Pia ha scoperto qualcosa di nuovo. Davanti a lei c’è un ciuccio a cui intende dare un'occhiata più da vicino. Ma anche Enzo è interessato. Lo prende subito e lo mette in bocca. Pia, tuttavia, non si lascia dissuadere dalla sua curiosità. Prende il ciuccio direttamente dalla bocca di Enzo. Enzo reagisce immediatamente e se lo riprende, cosicché Pia resta lì seduta a mani vuote. Si tira indietro, emette dei suoni, agita di nuovo le braccia su e giù, si gira verso la scala di legno, si guarda intorno e si allontana sulle quattro zampe.

Quello che succede qui in pochi secondi, può essere considerata un'intensa conversazione tra i due neonati, anche se non vi è comunicazione verbale diretta. I due comunicano tra di loro ciò che suscita il loro interesse, ciò che desiderano o non desiderano, e tutto ciò in base base ai movimenti con le braccia e le mani, in virtù dell’atteggiamento del corpo, tramite le espressioni del viso e con i suoni, come pure con i gesti: ad esempio togliendo o difendendo il possesso degli oggetti. In questo modo i bambini ricorrono alle loro modalità espressive e comunicative. Il ruolo degli adulti è, in primo luogo, quello di permettere la nascita di tali situazioni e, in secondo luogo, quello di rispondere in modo adeguato, rilevando con attenzione le diverse forme espressive dei bambini.

> Per saperne di più vedi il Quadro d’orientamento per la formazione, l’educazione e l’accoglienza della prima infanzia in Svizzera: Principio guida 2: Comunicazione: i bambini acquisiscono un’immagine differenziata sfaccettata di loro stessi e del mondo, grazie allo scambio con gli altri (p. 37 ss.).

## Sviluppare la coscienza di sè nello scambio con gli altri

Pia e Enzo mostrano chiaramente cosa vogliono e cosa non vogliono. Pia è irritata dal fatto che Enzo le ha tolto dalle mani la scala di legno. Enzo difende il suo ciuccio. E’ in base a incontri come questi che i due bambini imparano, passo per passo, a distinguere sé dagli altri, a entrare in empatia con gli altri e, più tardi, a identificarsi negli altri. Tramite lo scambio non-verbale, pre-verbale, e più tardi verbale, essi acquisiscono, con il tempo, una consapevolezza di sé e, gradualmente, un'idea di ciò che avviene nella mente dell’altro. Queste fasi di sviluppo sono alla base della capacità di immedesimazione nell’altro, del comportamento empatico, del rispetto dell’altro e della capacità di sapersi affermare. Sono riconoscibili anche i primi segnali della capacità di risoluzione dei conflitti. Nell’esempio osservato entrambi i bambini difendono i loro interessi (scala, rispettivamente ciuccio), mentre, a volte, è l'altro che rinuncia. Tuttavia, ci sarà ancora bisogno di molte di queste controversie affinché i bambini siano in grado di esprimere le loro preoccupazioni, senza causare danni agli altri, negoziando dei compromessi. Servono innumerevoli esperienze quotidiane per imparare, entrambi, a concedere e ad affermarsi. Affinché i bambini capiscano il principio del dare e del prendere e, più avanti, le “regole” per negoziare con l'altro, devono poter acquisire queste forme di comportamento.

> Per saperne di più vedi il Quadro d’orientamento per la formazione, l’educazione e l’accoglienza della prima infanzia in Svizzera: Principio guida 2: Comunicazione: i bambini acquisiscono un’immagine differenziata sfaccettata di loro stessi e del mondo, grazie allo scambio con gli altri (p. 37 ss.).

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